Phase extraction for laser interferometry in space phase readout schemes and optical testing

verfasst von
Thomas S Schwarze
betreut von
Karsten Danzmann
Abstract

Diese Arbeit wurde im Bereich Gravitationsphysik, oder genauer, in den Bereichen Gravitationswellenastronomie und Gravimetrie durchgeführt. Beide Bereiche nutzen oder werden in Zukunft Satellitenmissionen nutzen. Der geplante Gravitationswellendetektor Laser Interferometer Space Antenna (LISA) ist darauf ausgerichtet, Gravitationswellen im mHz Bereich zu messen, während Missionen wie Gravity Field and Steady-State Ocean Circulation Explorer (GOCE) und Gravity Recovery and Climate Experiment Follow-On (GRACE-FO) das Gravitationsfeld der Erde vermessen haben bzw. vermessen werden, um wertvolle Informationen für Hydrologie und Klimaforschung zu gewinnen. Der erste Teil dieser Arbeit behandelt die interferometrische Auslese in LISA und speziell die zugehörige Phasenextrahierung beziehungsweise das zugehörige Phasenmeter. Nach einer Zusammenfassung der Hauptprinzipien werden die Anforderung an Letzteres vorgestellt. Diese betreffen in erster Linie den Beitrag von Phasenrauschen, den dynamischen Bereich sowie die Bandbreite. Anschließend werden mögliche Testschemata diskutiert. Eines dieser Schemata, ein optischer Dreisignaltest, wurde in dieser Arbeit durchgeführt. Es ermöglicht die Überprüfung der Linearität des Phasenmeters. Ein Interferometer mit hexagonalem Grundriss, welches daher als Hexagon bezeichnet wird, dient als Hauptbaustein. In dieser Arbeit wird es genutzt, um einen Phasenmeterprototypen für LISA zu testen, welcher im Vorfeld dieser Arbeit entwickelt wurde. Eine ausführliche Suche nach Rauschquellen im Experiment wurde durchgeführt mit dem Ziel, diese zu beheben. Das wiederum ermöglichte eine Messung (10.23µrad/ √ Hz hinunter bis 4mHz), die Übereinstimmung mit der Anforderung für einen Auslesekanal in LISA zeigte, wenn diese auf die drei Kanäle des Dreisignaltests extrapoliert wird. Die Messung wurde mit Heterodynfrequenzen von 3–5.8MHz durchgeführt und zeigte einen dynamischen Bereich von sechs Größenordnungen. Eine Messung mit den erwarteten Signalparametern in LISA erfüllte die Anforderung im Messband abgesehen vom Intervall 0.4–20mHz. Hierbei erwiesen sich die genutzten Photoempfänger als limitierender Faktor. Der zweite Teil der Arbeit stellt die Entwicklung und Implementierung zweier Phasenausleseschemata für die Interferometrietechnik Deep Frequency Modulation Interferometry (DFMI) vor. Diese zielt auf eine hohe Skalierbarkeit und einen hohen dynamischen Bereich bei der interferometrischen Vermessung von Testmassenbewegungen ab. Dieses Verfahren kann für zukünftige Gravimetriemissionen oder in anderen Anwendungen genutzt werden. Zwei Auslesemethoden wurden untersucht. Die Erste baut auf einer Spektralanalyse mit nachfolgendem nichtlinearen Fit auf, während die zweite ein Extended Kalman Filter mit empirischer Zustandsraummodelierung darstellt. Erste Tests lieferten einen Funktionsnachweis in Form der Vermessung der Bewegung eines Spiegels. Des Weiteren wurde eine Genauigkeit von 4µrad/ √ Hz zwischen 0.1–1Hz festgestellt.

Organisationseinheit(en)
QUEST Leibniz Forschungsschule
Typ
Dissertation
Anzahl der Seiten
196
Publikationsdatum
2018
Publikationsstatus
Veröffentlicht
Elektronische Version(en)
https://doi.org/10.15488/4233 (Zugang: Offen)
 

Details im Forschungsportal „Research@Leibniz University“